Samstag, 7. April 2018

Landvergnügen zum dritten

Nachdem wir doch noch zwei Nächte auf dem Wohnmobilstellplatz von Freiburg verbracht und die Stadt erkundet haben, sind wir auf dem Rückweg.
Und wieder geht die Suche im Katalog los:
Ein Hof entschuldigt sich: wir dürften gerne kommen, aber der Hof ist gerade Großbaustelle. Für Kinder wohl eher ungeeignet. Also vielen Dank für die Ehrlichkeit - wir suchen weiter.
In Biblis geht jemand ans Telefon: ja, wir dürfen gerne kommen.
Gegen 14.00 Uhr sind wir da. Ein winziges Straßendorf, ein Hofladen an der Straße. Wo soll hier ein Wohnmobil hinpassen?
Ohnehin hat der Hofladen am Samstag nachmittag zu.
Sollen wir wieder fahren? In Fulda hatten wir im Vorbeifahren einen schönen Stellplatz entdeckt... Aber plötzlich schaut aus einer der vielen umliegenden Häuser eine ältere Dame: hier sind wir richtig.
Sie erklärt uns in wunderbarem hessischen Dialekt, dass wir auf dem "Betriebshof" übernachten dürfen. Richtig, das Stichwort hatten wir vorhin überlesen. Doch bevor wir dorthin dürfen, müssen die Kinder und ich erstmal die Küken bewundern, die sie in der Scheune hat. Hunderte Küken mit ganz weichem Flaum - die Kinder dürfen eins streicheln und sind begeistert! Gut, dass sie den Begriff "Dreimonatshähnchen" noch nicht verstehen...

Jetzt beschreibt uns die nette Dame den Weg zum Betriebshof. Wir folgen der akkuraten Wegbeschreibung und landen vor einer Scheune.
Wir sehen den mittlerweile getrockneten Schlamm und eine Menge Schutt und sind skeptisch. Wo sollen die Kinder hier spielen? Der Tag ist noch lang, fahren wir weiter?


Die nette Frau, die uns begrüßt, läßt keine Zweifel gelten. Sie führt uns an allen Schuttbergen vorbei bis ans hintere Ende des Hofes. Und dort, kurz vor dem idyllischen Baggersee, liegt eine kleine Wiese. Mit Mäuerchen, Kräutern und einem Bienenstock; ein winziges Paradies (mit Atomkraftwerk im Hintergrund):


Wir bleiben. Und zur Belohnung gibt es sogar einen Sandstrand. Schade, dass es zum Schwimmen noch zu kalt ist!

Abends fahren unsere Landwirte nach Hause. 
Wir hören die edlen, englischen Schweine in ihrem Koben randalieren, hören ab und zu die Jugendlichen am Seeufer rufen oder lachen und fragen uns, warum unsere Gastgeber sich eigentlich die Mühe machen, uns hier zu beherbergen. Geschäftssinn kann nicht im Vordergrund stehen: nach Eiern von den Hühnern gefragt werden wir auf den Automaten am Hofladen verwiesen. 

Nachdem wir uns am Sonntag Vormittag - immer noch ganz allein - mit den geschätzt 3000 Hühnern angefreundet haben, kaufen wir dort natürlich auch Eier und Honig, auch wenn das Rangieren vor dem Hofladen wieder etwas umständlich ist. 









Mittwoch, 4. April 2018

Landvergnügen, zweiter Versuch

Den Vormittag genießen wir noch bei Familie Müller - da kein zweites Wohnmobil da ist, konnten wir hinter dem Auto unseren Tisch aufstellen und in der Sonne frühstücken.

Jetzt wollen wir aber noch einen Hof kennenlernen. Bei den Lamas geht immer noch niemand ans Telefon - auch Landwirte haben halt mal Urlaub.
Dafür nimmt uns der Ferienhof Walter auf Anhieb:
Wir landen auf einer Hügelkuppe, wunderschön inmitten von Weinbergen mit einer grandiosen Aussicht auf den Tuniberg,  Freiburg und den Schauinsland. Der Sturm heult und wirft die Stühle im Hofcafe um.
Die Chefin begrüßt uns und überlegt selbst kurz, wo wir am besten stehen: der Hof ist erst seit diesem Jahr dabei. Der ebenste Platz liegt direkt am Wohnhaus und der beste Wohnmobil-Fahrer von allen manövriert geschickt an den parkenden Autos vorbei.
Weil eigentlich grad Mittagspause ist versprechen wir der Chefin, nachher mal im Hofladen vorbeizuschauen und igeln uns im Wohnmobil ein.

Nachmittags drängen die Kinder aber nach draußen: vor dem Hofcafé ist ein Spielplatz mit Kinderfahrzeugen!

Im Hofladen kaufen wir das beste Brot des Urlaubs - es verschwindet an einem Abend - und eine Flasche Rosé aus den Reben, die uns umgeben. 
Trotz Sturm gibt es dann noch einen leckeren Latte Macchiato auf der Terrasse des Hofcafés. Drinnen wäre es kuschliger, aber so haben wir die Kinder im Blick. 

Der Tag hat aber noch mehr zu bieten: 
Zunächst einen Spaziergang durch die Weinberge zu einem Aussichtsturm, von dem wir mit behandschuhten Händen kein einziges Foto gemacht haben. 

Auf dem Hof selbst gibt es Hühner zu begucken - für die Kinder besser als Fernsehen. Daneben stehen die Ziegen: 



Dienstag, 3. April 2018

Landvergnügen - Abenteuerurlaub in Deutschland!

Zwar haben wir schon am Ostermontag nach abgeleisteten Diensten gepackt - gefahren sind wir erst um 18.00, die Kinder mit ihrem Abendbrot auf dem Schoß.

So reichte es am Ostermontag nur für eine nächtliche Ankunft auf dem Wohnmobilstellplatz Alsfeld.
Dieser entpuppt sich bei Tageslicht immerhin als sehr hübsch und grün und kostet auch nur 5€. In der Stadt bekommen wir noch Croissants und ein paar hübsche, aber eher trockene Macarons, dann rollen wir um 12.30 weiter.

Jetzt wollen wir - nachdem wir mit France Passion so gute Erfahrungen gemacht haben - unseren Landvergnügen-Katalog ausprobieren. (Den hatten wir 2016 schon mal und haben auf sage und schreibe EINEM Hof übernachtet - im Verhältnis ein eher teures Vergnügen; -) ).
Ein eklatanter Unterschied zu Frankreich fällt sofort auf: auf fast allen Höfen wird erwartet, dass man sich vorher telefonisch anmeldet.
Also los: Eine Pferdezucht östlichen der A5 ist uns sympathisch - leider geht auch bei mehreren Versuchen keiner dran, außer einer spanischen Ansage...
Wir versuchen es in Heidelberg: der Hofladen würde uns aufnehmen, aber wir sind, o Schreck, an Heidelberg schon vorbeigerauscht und rufen ein 2. Mal an und entschuldigen uns...
Nächster Versuch ist ein Hof bei Freiburg, der u.a. Lamas hält. Vielleicht könnten wir morgen spontan eine Lamawanderung...? Doch auch hier erreichen wir niemanden.

Und so landen wir auf dem einzigen von 585 Höfen, den wir schon kennen: bei Familie Müller in Oberkirch-Zusenhofen.
Frau Müller begrüßt uns so herzlich wie vor zwei Jahren und weist uns den Parkplatz direkt vor dem Hofladen, idyllisch neben dem Kirchturm. 
Sie zeigt uns die Kois im Teich und öffnet uns noch mal den Hofladen. Weil wir den Erdbeersekt in hervorragender Erinnerung haben, kaufen wir gleich drei Flaschen; dazu Apfelsekt und Honig. Wenn hier jeder so viel einkauft erklärt das, warum Frau Müller hier 150 Wohnmobile pro Jahr beherbergt... ;-) 
Den Kindern sind alle Zahlen egal - auf dem Hofpflaster fahren sie Roller und schieben ihre Puppenbuggies.